Antrag „Erweiterung der Obdachlosenunterkunft“
Die Obdachlosenunterkunft in der Gasstraße platzt aus allen Nähten. Gegenüber dem Holsteinischen Courier äußerte sich die Leiterin der Unterkunft wie folgt: „Seit 23 Jahren bin ich in der Wohnungslosenhilfe in Neumünster tätig, doch niemals zuvor war die Übernachtungsstätte auf Dauer so hoch belegt wie im vergangenen Jahr.“ Die Anzahl der Übernachtungen stieg um 11,8% und es mußten sogar Notbetten aufgestellt werden.
Während die Stadt für ukrainische Flüchtlinge umgehend Wohnraum organisieren kann, müssen Obdachlose auf engstem Raum in Notbetten schlafen…? Hier stimmt doch etwas nicht! Ist der Stadt das Schicksal obdachloser Menschen vollkommen egal, oder warum wird mit zweierlei Maß gemessen?
Die Stadt muß hier mehr soziale Verantwortung zeigen, daher forderten wir in einem Antrag eine umgehende Erweiterung der Obdachlosenunterkunft in der Gasstraße und eine vorübergehende, teilweise Unterbringung in Wohncontainern. Obdachlose sollen sich nicht als Menschen zweiter Klasse fühlen müssen, in ihrer furchtbaren Lage!
Inhaltlich ging niemand näher auf den Antrag ein, vielmehr versuchte man auch hier die „Rassismuskeule“ zu schwingen. Wir würden Menschen gegeneinander ausspielen, weil wir in der Antragsbegründung behaupteten, daß die Stadt für ukrainische Kriegsflüchtlinge schneller Wohnungen besorgen könne als für Obdachlose, die unter beengten Verhältnissen auf Notbetten schlafen müssen. Diese Keule geben wir gern an die Stadt weiter. Oder ist es nicht rassistisch, wenn Obdachlose und Flüchtlinge ungleich behandelt werden? Außerdem unterstützt unser Fraktionsvorsitzender Mark Proch seit vielen Jahren das Obdachlosenheim und hat dabei nie Unterschiede gemacht. Jeder Bewohner der Unterkunft erhielt Unterstützung!
Inhaltlich wurde wieder einmal nicht entschieden: Der Antrag wurde tatsächlich abgelehnt!
Und so bleibt es dabei, daß Obdachlose auf Notbetten übernachten müssen – eine Schande für unsere Stadt!